Weißgold oder Platin als Fassung?
Diese Frage stellen sich alle Schmuckliebhaber/innen, denen klassische Goldtöne zu auftragend sind und für die einfaches Sterling-Silber nicht exklusiv genug ist. Denn die beiden weißen Edelmetallfassungen machen insbesondere in Kombination mit dem eisblau glitzernden Osmium einen sehr edlen und dennoch dezenten Eindruck.
Schauen wir zunächst auf Weißgold: 750er Weißgold ist genau genommen Graugold (Gold gemischt mit Kupfer, Silber und Palladium), das mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen wurde. Man spricht hier auch von rhodiniertem Graugold. Insofern enthält das resultierende Weißgold gleich vier verschiedene Edelmetalle. In der Erscheinung ist Weißgold einen Hauch dunkler als Platin, was wiederum minimal dunkler ist als Silber. Die Goldfeinheit von 750 wird bewusst nicht überschritten, da die Fassungen und Ketten sonst zu weich werden würden. Ein 750er Weißgoldring fühlt sich im Vergleich zum Platinring geschmeidiger an, wird sich allerdings bei regelmäßigem Tragen über die Jahre an der Oberfläche auch schneller abnutzen und nachdunkeln. Die Rhodiumschicht muss dann gegebenenfalls wieder vom Goldschmied aufbereitet werden.
Anders ist dies beim sehr harten und widerstandsfähigen Platin, denn es wird meist in einer hochwertigen 950er Legierung verarbeitet, womit ein sehr reines Schmuckstück entsteht. Auch ist Platin schwerer als Gold und mehr als doppelt so dicht wie Kupfer oder Silber, weshalb Platinschmuck oftmals ca. 50% schwerer ist als vergleichbarer Weißgoldschmuck. Ob man jedoch einen eher schweren oder leichten Ring tragen möchte, ist letztlich Geschmackssache. Auch ist Platin etwa 30-mal seltener auf Erden als Gold, was die Exklusivität des Schmuckstücks nochmals erheblich steigert. Diese Seltenheit in Kombination mit der 950er Reinheit und hohen Dichte (es muss bei gleichem Volumen mehr verarbeitet werden) macht Platinschmuck im Vergleich zu Weißgoldschmuck etwa 10-20% teurer. Allerdings kommt auch Platin bei Weitem nicht an die Seltenheit und Wertigkeit von Osmium heran.
Aufgrund der oben genannten Eigenschaften lässt sich übertragen auf den Menschen auch schlussfolgern, dass Weißgold das weiblichere (weicher, leichter) Metall und Platin das männlichere (schwerer, härter) Metall von beiden ist. Es ist auch kein Zufall, dass Herrenschmuck öfter aus Platin gefertigt wird als Damenschmuck. Aber glücklich macht letztlich das, was gefällt, weshalb es in diesem Vergleich auch keinen Gesamtsieger geben kann. Und mal davon einmal abgesehen, ist der König der Edelmetalle nun ohne Frage das funkelnde Osmium, egal ob in Weißgold oder Platin gefasst.
Auf Anfrage können alle weißen Schmuckstücke bei Schmuck8.de wahlweise in Weißgold oder Platin angefertigt werden.